Ernährungsbildung gemeinsam nachhaltig verankern

Kerstin Döller, Heiner Beckmann und Sarah Wiener auf der didacta Bildungsmesse 2019
© Sarah Wiener Stiftung | Inga Kjer/photothek.net - 19. Oktober, Berlin. (v.l.n.r) Stiftungsgründerin Sarah Wiener und Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER, beim Auftakt des Vernetzungstreffens der Initiative Ich kann kochen!.

Berlin, 19. Oktober 2018. Mit frischen Zutaten und viel Spaß leckere Gerichte selber kochen und sich ausgewogen ernähren – das sollen Kita-Kinder und Grundschüler im Rahmen der Initiative Ich kann kochen! von ihren Erziehern, Lehrern und Betreuern lernen. Wie die Kleinen über pädagogische Angebote in Kitas Zugang zu praktischer Ernährungsbildung bekommen können, darüber informieren sich heute in Berlin über 100 Vertreter insbesondere von Trägern und Kommunen auf Einladung der BARMER und der gemeinnützigen Sarah Wiener Stiftung bei einem Informations- und Vernetzungstreffen.

Die Veranstaltung, an der unter anderem Vertreter großer Wohlfahrtsverbände wie der AWO, der Caritas, der Diakonie und des Paritätischen teilnehmen, bringt Fachexperten und Multiplikatoren aus der Kindertagesbetreuung mit Akteuren der praktischen Ernährungsbildung zusammen. „Deutschlandweit besuchen über 3,1 Millionen Kinder jeden Tag eine Kita oder Kindertagespflege. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Einrichtungen die Themen Gesundheit und Ernährung unmittelbar im Kita-Alltag zu verankern“, erläutert Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER, den Hintergrund des Treffens. „Über Angebote wie Ich kann kochen! investieren wir seit mehreren Jahren in die Qualität der Betreuung und machen die Kita zu einem Ort der Prävention ernährungsbedingter Krankheiten, an dem wir alle Kinder, besonders auch die sozial schwächer gestellten, erreichen können.“

Köchin und Stiftungsgründerin Sarah Wiener betont: „Dass Kinder wissen, woher die Milch in ihrem Glas kommt oder welche Zutaten in den geliebten Pommes mit Ketchup stecken, ist heute nicht selbstverständlich. Darum ist es so wichtig, dass sie in der Betreuung nicht nur etwas Schmackhaftes zu essen bekommen, sondern auch lernen: Was steckt da drin? Schmeckt mir das? Kann ich das selbst auch kochen? Ich freue mich, dass heute so viele entscheidende Akteure aus den Kommunen, von Trägern und Verbänden zusammengekommen sind, damit dieses Wissen ganz praktisch für die Kinder erlebbar wird.“

Wie hoch der Bedarf und das Interesse an Angeboten zum pädagogischen Kochen mit Kindern ist, zeigt auch der Erfolg von Ich kann kochen!: Bereits über 10.000 Fach- und Lehrkräfte aus Kitas, Grundschulen, Horten und anderen Bildungseinrichtungen haben sich seit Start der Initiative im Jahr 2016 zu sogenannten Genussbotschaftern ausbilden lassen und gelernt, wie sie Kinder an Kochtopf und Schneidebrett für frische Lebensmittel und ausgewogene Ernährung begeistern. Durch mehr als 1.000 kostenfreie eintägige Fortbildungen im gesamten Bundesgebiet konnte die Initiative so schon über 5.000 Einrichtungen erreichen.

Beim Informations- und Vernetzungstreffen im Berliner Hauptsitz der BARMER soll nun der Weg geebnet werden, um praktische Ernährungsbildung durch die enge Zusammenarbeit mit Trägern und Kommunen fest in deren Einrichtungsangebot zu verankern. In Praxisworkshops mit Experten aus den Bereichen Ernährung, Bildung und Prävention sowie Vorträgen werden unterschiedliche Aspekte der Ernährungsbildung im Kita-Kontext beleuchtet und Umsetzungsstrategien diskutiert. Ziel von Ich kann kochen! ist es, in den nächsten Jahren mehr als eine Million Mädchen und Jungen zwischen drei und zehn Jahren zu erreichen und bundesweit zehn Prozent aller Kitas und Grundschulen für die Umsetzung von Ich kann kochen! zu begeistern. 

Über die Initiative Ich kann kochen!

Die Sarah Wiener Stiftung und die Krankenkasse BARMER haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kinder frühestmöglich für eine vielseitige Ernährung zu begeistern. Ich kann kochen! vermittelt Kindern praxisnah und alltagstauglich wie viel Spaß es macht, sich selbst eine frische Mahlzeit zuzubereiten. Die Initiative fördert Wissen über ausgewogene Ernährung und hilft ernährungsbedingten Krankheiten vorzubeugen. In den kommenden Jahren will Ich kann kochen! bundesweit mehr als eine Million Kinder erreichen. Es ist damit die größte bundesweite Initiative für praktische Ernährungsbildung von Kita- und Grundschulkindern. Ich kann kochen! ist Projektpartner von IN FORM, dem Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung für gesunde Ernährung und mehr Bewegung in Deutschland.