Ich kann kochen! ist Deutschlands größte Initiative für praktische Ernährungsbildung von Kita- und Grundschulkindern

Wir – die Sarah Wiener Stiftung und die BARMER – wollen Kinder frühestmöglich für ausgewogene Ernährung begeistern: durch eigene Erfahrungen beim Kochen mit frischen Lebensmitteln. Das persönliche Erleben vermittelt wirkungsvoll Wissen über Ernährung. Und der Effekt ist nachhaltig: Das Kochen fördert die Gesundheit der Kinder!

Weshalb ist es so wichtig, dass Kinder selbst kochen lernen?

Wiener: Wir müssen alle essen, also sollten wir alle auch kochen lernen. Leider kochen immer weniger Familien mit ihren Kindern oder wissen, wie das geht. Dadurch entfernen wir uns vom eigenen Körper, verlieren die Souveränität über unsere Ernährung und Gesundheit. Jeder Mensch sollte sich selbstständig, frisch, vielseitig und gesund von möglichst wenig verarbeiteten Lebensmitteln ernähren können.

Straub: Ein immer größerer Anteil der Kinder und Jugendlichen ist heute fehlernährt, übergewichtig und zum Teil fettleibig, was im Erwachsenenalter nur schwer rückgängig zu machen ist. Deutliches Übergewicht ist ein Risikofaktor für sehr viele Erkrankungen. An diesem Punkt wollen wir mit unserer Initiative Ich kann kochen! präventiv gegensteuern, indem wir Kinder früh an gesundes Essen heranführen. Dafür müssen wir bei ihnen ein Bewusstsein entwickeln; und zwar gemeinsam mit Fachkräften, Einrichtungen und Trägern – und natürlich auch die Eltern ins Boot holen.

Wie kann das Wissen über gute Ernährung auch in den Küchen der Eltern ankommen?

Straub: Es ist wichtig, die Eltern aktiv einzubeziehen. Wir liefern dazu Informationsmaterial und geben Anregungen für die Elternarbeit. Zum Beispiel, dass die Kinder bei gemeinsamen Festen etwas zu essen vorbereiten oder die Rezepte zum Nachkochen mit nach Hause bekommen.

Ist gesunde Ernährung eine Preisfrage?

Wiener: Nein. Aber gesundes Essen bedeutet etwas mehr Aufwand. Es ist leichter, ein Tiefkühlfertiggericht aufzuwärmen als – häufig zu einem niedrigeren Preis – frische Lebensmittel, Obst und Gemüse einzukaufen und zuzubereiten. Und darum wollen wir, dass diese Kochkompetenz nicht verloren geht und Kinder erfahren: selbst und frisch gemacht schmeckt uns häufig noch besser.

Welche Kniffe gibt es, um Kinder an Obst und Gemüse heranzuführen?

Wiener: Unsere Erfahrung ist: mitmachen lassen. Am besten vom Acker, vom Beet direkt in die Küche. Man sollte die Kreativität und Neugier der Kinder fördern, sie ausprobieren lassen und ihnen vertrauen. Kinder verweigern oft Essen, weil sie keinen Bezug dazu haben. Wenn sie es selbst zubereiten und wissen, was da drin ist, sind sie meist sehr stolz und wollen es auch probieren – seien es Artischockenböden mit Knoblauch-Mayonnaise!

Wie können Kitas und Grundschulen dazu beitragen, dass Kinder gesunde Esser:innen werden?

Straub: Wenn wir das Essverhalten von Kindern verändern und eine nachhaltige Entwicklung in Gang setzen wollen, müssen wir genau mit diesen Einrichtungen zusammenarbeiten. Erzieher:innen sind Vorbilder und Einrichtungsträger können pädagogische Kochangebote direkt im Alltag der Kinder verankern. Viele bereiten zum Beispiel schon Zwischenmahlzeiten selbst zu oder gründen Speiseplan- Komitees.

Was ist ihr Fazit nach fünf Jahren Ich kann kochen!?

Wiener: Wir sind dankbar, stolz und euphorisch! Ich bin jedes Mal begeistert, wenn ich eine Ich kann kochen!-Gruppe treffe, erlebe, wie die Kinder mit den Lebensmitteln umgehen, wie sie das Kochen und die gemeinsamen Mahlzeiten genießen. Die Genussbotschafter:innen leisten unglaublich tolle Arbeit! Straub: Ja, das Schöne ist: wir wirken! Das hat auch die Evaluation gezeigt. Die Genussbotschafter:innen und Kinder sind motiviert, sie haben Spaß an ausgewogener Ernährung, probieren, kochen selbst. Und das bundesweit – ich freue mich sehr über die große Resonanz, die Ich kann kochen! in den letzten fünf Jahren gefunden hat.

Wie geht es in den kommenden Jahren weiter mit der Initiative?

Straub: Wir wollen weiterwachsen – auch in unserer Qualität und Wirkung. Die Ergebnisse der Evaluation haben gezeigt: Wir machen mit Ich kann kochen! schon sehr viel richtig, und können natürlich noch einiges besser machen. Dafür wollen wir die Chancen der Digitalisierung nutzen, damit unsere Bildungsangebote passgenauer werden und um den Austausch zwischen den Genussbotschafter:innen zu fördern. Auch die Eltern stärker für die praktische Ernährungsbildung zu gewinnen, den Weg von den Einrichtungen in die Familien zu ebnen, ist unser Ziel für die nächsten Jahre.

Wiener: Mit Ich kann kochen! haben wir eine starke und wirksame Initiative ins Leben gerufen, darum kann es nur heißen: Wir kochen natürlich weiter! Am besten in jeder Kita und Grundschule, mit allen Kindern!

Macht Ernährung zum Erlebnis: die Sarah Wiener Stiftung

Die Sarah Wiener Stiftung begeistert Kinder und Jugendliche für eine vielseitige Ernährung sowie für das Kochen mit frischen Zutaten und vermittelt ihnen einen wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln. Die Vision der gemeinnützigen Organisation, die 2007 von der Köchin Sarah Wiener gegründet wurde, ist eine Welt, in der sich alle Menschen verantwortungsbewusst, vielseitig und genussvoll ernähren – von klein auf und ungeachtet der sozialen Herkunft.

In den Bildungsprogrammen verfolgt die Stiftung einen praktischen Ansatz: Lernen durch das eigene Erleben. Dazu vermittelt sie Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für eine genussvolle Nahrungszubereitung erforderlich sind und alle Sinne ansprechen. Die Arbeit der Stiftung unterstützt Kinder darin, eine wertschätzende und verantwortungsbewusste Haltung gegenüber Lebensmitteln, ihrer Herkunft und Herstellung zu entwickeln. Hierfür bringt sie Kinder in die Küche, in den Supermarkt und auf den Bauernhof. 

Um möglichst viele Kinder zu erreichen, arbeitet die gemeinnützige Organisation mit dem Multiplikator:innen-Ansatz. Kern dieser Arbeit sind Fortbildungen und digitale Lernangebote für Fach- und Lehrkräfte aus Kitas und Grundschulen sowie Exkursionen zu Biobauernhöfen und verarbeitenden Bio-Betrieben. Die Stiftung befähigt Pädagog:innen, Kinder praktisch und altersgerecht für das Thema Ernährung zu begeistern. Dafür ist sie deutschlandweit unterwegs. Die wirkungsorientierten Bildungsprogramme und digitalen Angebote sind kostenfrei und stehen auch Eltern, Landwirt:innen und allen Personen offen, die Kinder bei der Entwicklung ihres Ernährungs- und Essverhaltens begleiten. 

Bundesweit haben sich in mehr als 2.850 Fortbildungen bereits über 28.000 Teilnehmende in den kostenfreien Fortbildungen von Ich kann kochen! qualifiziert. Die Initiative arbeitet mit mehr als 14.000 Partnereinrichtungen zusammen, darunter mehr als 10.000 Kitas, Grundschulen und Horte.

Mehr Informationen gibt es auf der Website der Sarah Wiener Stiftung.

Die BARMER: Deutschlands engagierte Krankenkasse

Die BARMER ist mit rund 9 Millionen Versicherten eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie widmet sich mit viel Engagement der Prävention und Gesundheitsförderung ihrer Mitglieder. Die BARMER unterstützt ihre Versicherten zum Beispiel durch die Förderung von Gesundheitskursen in Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung. So hilft sie dabei, dass ihre Mitglieder für die eigene Gesundheit aktiv werden.

Die BARMER unterstützt Initiativen und Projekte, die Wirkung auf die individuellen Lebenswelten von Menschen haben. Im Fokus des Engagements stehen die direkten Umgebungen von Kindern, Erzieher:innen, Lehrer:innen und Eltern. Die Krankenkasse möchte Kindern alle Chancen öffnen, damit sie gesund ins Leben starten können. Sie unterstützt Aktivitäten, die dazu beitragen, gesunde Kitas und Schulen zu schaffen.

Die BARMER fördert Ich kann kochen! im Rahmen des Präventionsgesetzes, das zum 1. Januar 2016 in Kraft getreten ist. Das Präventionsgesetz zielt darauf ab, lebensstilbedingte Krankheiten wie Adipositas (krankhaftes Übergewicht) einzudämmen und Menschen in jedem Alter zu einer gesunden Lebensweise anzuregen. Denn: „Gesundheit fördern“ heißt für die BARMER nach vorne denken und neue Wege aufzuzeigen, wie alle Menschen gesund leben können.

Mehr Informationen gibt es auf der Website der BARMER.

Ihr Kontakt: das Ich kann kochen!-Team

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Bildungsprogramme

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Florian Mannchen

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