„Wir sind schon 10 Jahre dabei!“

Interview mit Stefanie Buske vom Kitaträger Wuhlewanderer gGmbH

  • Einrichtung: Kita Lutherzwerge in Berlin
  • Größe: 60 Kinder
  • Genussbotschafterin: Stefanie Buske 
  • Alter der Kinder: 1 bis 6 Jahre

Hallo liebe Steffi, würdest du dich kurz vorstellen?
Gerne, ich bin Steffi von den Lutherzwergen vom Träger Wuhlewanderer gGmbH und wir sind jetzt schon seit 10 Jahren bei Ich kann kochen! dabei. Ich koche super gerne mit den Kindern und bin Genussbotschafterin mit Leib und Seele!

Was verbindest du mit Ich kann kochen?
Ich verbinde mit Ich kann kochen! einfach, dass die Kinder schon sehr, sehr früh lernen, mit den Lebensmitteln bewusst umzugehen. 

„Wir geben den Kindern das Selbstbewusstsein, mitzuhelfen.“

Zu Besuch bei den Lutherzwergen

Kinder an einem Tisch schneiden Gurken

Was gefällt dir an Ich kann kochen! bzw. welche Vorteile hat das gemeinsame Kochen mit Kindern in der Kita?
Mir gefällt an Ich kann kochen!, dass die Kinder lernen: Ich kann schon aus kleinsten Sachen riesengroße Dinge herstellen. Außerdem werden sie in Aufgaben einbezogen, die eigentlich nur Mama und Papa zu Hause machen. Wir geben den Kindern das Selbstbewusstsein, mitzuhelfen. 
Durch das Kochen werden sie aber auch in den Bereichen Motorik und Mathematik gefördert. Wir wollen den Kindern vermitteln, nachhaltig mit den Lebensmitteln umzugehen. Das klappt durch das gemeinsame Kochen super. Gerade die Kinder aus der Stadt wissen gar nicht, was für Arbeit dahintersteckt. Und das wollen wir hier in der Kita vermitteln. 

Wie integrierst du das pädagogische Kochen in den Kita-Alltag?
Im Alltag versuchen wir unsere Tischregeln umzusetzen. Kinder dürfen selbst entscheiden, was sie essen möchten. Sie können sich allein auffüllen und eingießen. Wir erinnern die Kinder daran: Überleg mal, ob du es auch schaffst, was du dir jetzt auffüllst. Hole dir lieber noch ein zweites Mal nach. Wir geben dem Träger auch Rückmeldung, was von den Kindern gern bzw. nicht so gern gegessen wird, damit wir weniger wegschmeißen müssen.
Und wir gehen regelmäßig in unseren Garten, den wir bewirtschaften, wo wir gemeinsam ernten, die Pflanzen pflegen und daraus dann leckere Sachen machen. 
Und natürlich geht’s weiter mit den Festen. Wir überlegen gemeinsam mit den Kindern, welche Feste es gibt und was wir Passendes zubereiten können. Herbstfest zum Beispiel, dann backen wir unsere Quark-Igel. Zu Weihnachten machen wir Plätzchen oder wir bereiten einfach Quark zu, den wir selber mit Früchten anrühren (Rezept: Quark mit Obstkompott). Wir versuchen, dass die Kinder so oft wie möglich dabei sind, wenn wir was herrichten oder herstellen. Dann wissen die Kinder: Oh, da steckt Arbeit drin, ich hab’ s aber selbst gemacht, ich koste es jetzt einfach mal. Und das machen sie auch!

Die Kinder sind eher bereit, ein Essen zu probieren, wenn sie es selbst gemacht haben.

 

Welche Aha-Momente hattest du nach deiner Ich kann kochen!-Fortbildung? Was ist dir danach besonders aufgefallen?
Wenn ich jetzt so rückwirkend an meine Ich kann kochen!-Fortbildung zurückdenke und dann an die jetzige Zeit denke, ist mir schon aufgefallen, dass die Kinder mehr probieren, wenn sie es selber machen. Sie sind wirklich motiviert, wenn wir frisches Obst haben und fragen zum Beispiel: „Können wir jetzt mal wieder Wasser mit Geschmack herstellen?“ (passende Rezeptidee: Gurken-Wasser mit Kräutern). Das nehmen wir dann auf.
Oder aber wir haben den Messerparkplatz (zur Druckvorlage) eingeführt, wo die Kinder dann auch wissen: Hier liegt mein Messer sicher. Auch die Eltern konnten wir durch den Einsatz des Messerparkplatzes und mein Wissen aus der Fortbildung beruhigen. Sie haben ja immer ein bisschen Angst, dass man sich weh tut. Nein, nein, habe ich gesagt, die können das schon ganz, ganz prima. Da stärken wir dann die Eltern und natürlich auch die Kinder in ihrer Handhabe mit dem Werkzeug. Genau das sind so Inhalte aus der Fortbildung, die ich in Erinnerung habe und sehr gut umsetzen kann.

Herzlichen Dank für deine Zeit! Wir wünschen dir weiterhin viel Freude beim Kochen mit den Kindern. Auf die nächsten 10 Jahre!

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